Tonabbau


Die Frohnsdorfer Tongrube

 

Die Kohrener Töpfer bezogen den Rohstoff Ton über die Jahrhunderte hinweg aus verschiedenen Tongruben, unter anderem auch aus Frohnsdorf (Siehe Wissen ausführlich!). In der Gegend um Frohnsdorf kann man noch heute den Verlauf einer Tonader im geologischen Querschnitt gut erkennen. Die Töpfer bauten den Ton selbst ab und transportierten ihn dann meist mit Ochsengespannen nach Kohren. Manchmal wurde auch ein Wanderarbeiter für den Abbau angestellt, der von der Töpferinnung bezahlt wurde. Für den Tonabbau zahlte die Töpferinnung an den Bauern, auf dessen Grund und Boden sich die Tongrube befand, eine jährliche Pacht. 

In der Regel erfolgte der Abbau im Tagebaubetrieb. Bei tieferliegenden Tonschichten wurden aber auch Schächte gegraben - ähnlich einem Brunnenschacht - und der Abbau erfolgte untertägig. Der Einstiegsschacht wurde bis zur tonführenden Schicht abgetäuft. Über eine Leiter oder mit Hilfe eines Seiles erreichte ein Arbeiter den Schachtboden und baute dann kreisförmig vom Schacht ausgehend den Ton ab, wobei ein birnenförmiger Hohlraum mit einem Durchmesser von bis zu 5 Metern entstand. Wegen der drohenden Einsturzgefahr eine nicht ungefährliche Arbeit. Die so entstandenen Hohlräume wurden später mit Hausmüll und Schutt aller Art verfüllt.

Tongrube Tonabbau Sandgrube Frohnsdorf

Deutlich erkennt man die mächtige Sandschicht über der Tonschicht. Der qualitativ hochwertige Ton ist im roten Rechteck deutlich zu erkennen. Nur der Ton aus dieser Schicht wurde für die Keramikherstellung benutzt. Vor allem der Ton für das qualitativ hochwertige Waldenburger Steinzeug wurde in der Frohnsdorfer Flur abgebaut. 


Bis in die heutige Zeit hinein ist der Weg erhalten, auf dem über viele Jahrhunderte hinweg die mit Ton beladenen Ochsengespanne den kostbaren Rohstoff zu den heimischen Töpfereien transportierten. Der Rohstoff war teuer, der Ton wurde in den Töpfereien so effizient wie möglich verwertet. Die alten Kohrener Töpfererzeugnisse wurden immer sehr dünnwandig getöpfert! In der Ruhe der Natur und in der schönen Landschaft des Altenburger Landes kann man sich gut in diese Zeit hineinversetzen und mit etwas Phantasie das Rumpeln der schwer beladenen Wagen hören.